Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm e.V.
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Mania Altman

*1938 in Radom, Polen

Lelka Birnbaum

*1933 in Polen

Sergio De Simone

*1937 in Neapel, Italien

Sara Goldfinger

*20. September 1933 in Ostrowiec, Polen

Riwka Herszberg

*1938 in Zduńska Wola, Polen

Eduard und Alexander Hornemann

*1933/1936 in Eindhoven, Niederlande

Marek James

*1939 in Polen

Walter Jungleib

*1932 in der Slowakei

Lea Klygerman

*1937 in Ostrowiec, Polen

Georges-André Kohn

*1932 in Paris, Frankreich

Bluma Mekler

*1934 in Sandomierz, Polen

Jacqueline Morgenstern

*1932 in Paris, Frankreich

Eduard Reichenbaum

*1934 in Kattowitz, Polen

Marek Steinbaum

*1937 in Radom, Polen

H. Wassermann

*1937 in Polen

Roman und Eleonora Witoński

*1938/1939 in Radom, Polen

R. Zeller

*1933 in Polen

Ruchla Zylberberg

*1936 in Zawichost, Polen

Sergio De Simone mit seinen Cousinen Tatjana und Alessandra an Sergios sechstem Geburtstag, 29.11.1943. Die beiden Mädchen wurden 1944 zusammen mit Sergio nach Auschwitz deportiert.

DIE 20 KINDER

Sergio De Simone

Sergio De Simone wurde am 29. November 1937 geboren. Er lebte mit seinen Eltern in Neapel. Sein Vater Edoardo De Simone, ein Schiffsoffizier, war katholisch. Seine Mutter Gisella, geborene Perlow, war Jüdin. Edoardo De Simone wurde als Zwangsarbeiter nach Dortmund verschleppt. Gisella und Sergio De Simone zogen im Sommer 1943 zu Verwandten nach Fiume in Norditalien, da die Situation in Neapel aufgrund von Bombenangriffen durch die Alliierten unsicher erschien.

In Fiume wurden der sechsjährige Sergio, seine Mutter und sieben weitere Familienmitglieder – darunter auch seine Cousinen Alessandra und Tatiana – am 21. März 1944 verhaftet, in das Sammellager San Sabba bei Triest gebracht und am 4. April 1944 in das KZ Auschwitz deportiert. Sergio musste dort als Läufer arbeiten, bis er für die medizinischen Versuche in das KZ Neuengamme gebracht wurde. Am 20. April 1945 wurde er hier am Bullenhuser Damm ermordet.

Seine Mutter Gisella De Simone kam im Frühjahr 1945 in das KZ Ravensbrück. Hier erlebte sie die Befreiung, sie war sehr krank. Erst im November 1945 kehrte sie nach Italien zurück. Dort traf sie ihren Mann wieder. Die Eltern suchten nach ihrem Sohn Sergio. Sie wussten ab Ende der 1940er-Jahre, dass er vom KZ Auschwitz in ein Konzentrationslager im Westen gekommen war. Edoardo De Simone starb 1964, ohne etwas über das Schicksal seines Sohnes erfahren zu haben. Gisella De Simone erfuhr 1983 von dem Verbrechen am Bullenhuser Damm und nahm am 20. April 1984 an der Gedenkfeier in Hamburg teil. Sie wollte aber nicht glauben, dass Sergio tot war und hoffte bis zu ihrem Tod, dass er noch lebte.