Ruchla Zylberberg

Ruchla Zylberberg
Ruchla Zylberberg auf einem Dreirad, undatiert. © Privatsammlung, Familie Zylberberg

Ruchla Zylberberg wurde am 6. Mai 1936 geboren.

Sie lebte zusammen mit ihrer Familie in Zawichost, einer kleinen Stadt an der Weichsel in Polen.

Ruchla wurde am 20. April 1945 am Bullenhuser Damm in Hamburg gehängt.
Sie war acht Jahre alt.



Als die Wehrmacht Polen besetzte, konnte Ruchlas Vater Nison Zylberberg, ein Schuhmacher, mit seinen Brüdern Jankel und Henryk sowie seiner Schwägerin Felicja nach Russland fliehen.

Die anderen, wie sein Bruder Jozef, sollten ihnen folgen, doch der deutsche Überfall auf die Sowjetunion 1944 machte dies unmöglich.

Ruchla wurde mit ihrer Mutter, Fajga, und ihrer kleinen Schwester Esther nach Auschwitz deportiert.

Beide wurden dort ermordet.

Ruchlas Vater Nison hat den Krieg überlebt.

Nach Kriegsende kehrte er nach Polen und 1946 nach Deutschland zurück.

Dort wurde Nison Vater von zwei weiteren Töchtern, Frieda und Rosa, und emigrierte mit ihnen und ihrer Mutter 1951 in die USA.

Sein Bruder Henryk, der nach dem Krieg nach Polen zurückgekehrt war, emigrierte mit seiner Familie nach Hamburg.

Jankels Schicksal ist unbekannt.

Jozef überlebte die Shoah in Polen und emigrierte zunächst nach Deutschland und später nach Bolivien.

Die beiden Straßen Zylberbergstraße und Zylberbergstieg in Hamburg-Burgwedel sind nach Ruchla benannt.