Familie Jungleib
Givataim, Israel

Am 20. April 2016 besuchte Greta Hamburg zum ersten Mal die Gedenkfeier und die Gedenkstätte am Bullenhuser Damm.

Am 20. April 2016 besuchte sie zum ersten Mal die Gedenkfeier und die Gedenkstätte am Bullenhuser Damm.

70 Jahre lang lebte die 85-jährige Greta Hamburg in dem Glauben, ihr Bruder Walter wäre als Kind bei einem Todesmarsch von Auschwitz ums Leben gekommen. Sie überlebte als Jugendliche die Shoah und lebt heute in der Nähe von Tel Aviv. 2015 recherchierte Bella Reichenbaum aus Haifa (siehe Familie Reichenbaum) nach den bisher unbekannten Kindern vom Bullenhuser Damm. Auf der Liste eines Häftlingstransportes von Auschwitz nach Lippstadt fand sie neben Namen eigener Angehöriger auch zwei Frauen mit dem Namen Jungleib. Über die Webseite der Gedenkstätte Yad Vashem konnte sie Kontakt zur Familie Jungleib herstellen.

Greta Hamburg, Walter Jungleibs Schwester, schrieb im Juli 2015:

 „Ich war und bin so schockiert und fassungslos, ich kann meine Gefühle gar nicht beschreiben. (...) Mein Vater, meine Mutter, Walter und ich wurden im Oktober 1944 nach Auschwitz deportiert. Die Männer und Kinder wurden von uns [Frauen] getrennt. Walter vergaß seine Mütze und kam zurück, um sie zu holen, dann war er der Letzte in der Reihe, drehte sich um, winkte und lächelte, und das war das letzte Mal, dass meine Mutter und ich Walter sahen.“

Walter mit seinen Eltern und Schwester Greta, 1939 © privat