Zeitzeugengespräch mit Grete Hamburg
Grete Hamburg, geb. Jungleib, wurde am 1. Januar 1930 in Hlohovec in der Slowakei geboren. Ihr Vater Arnold war Goldschmied und Uhrmacher, ihre Muter Malvina arbeitete im Geschäft mit. Die Kindheit in der jüdischen Familie war glücklich, das Verhältnis zu ihrem zwei Jahre jüngeren Bruder Walter sehr eng
2019 hat sie junge Menschen der Vereinigung Kinder vom Bullenhuser Damm und ein Team des Zweitzeugen e.V zu sich nach Israel eingeladen. Auf hebräisch hatte sie mit Yad Vashem ein Interview über ihre Deportation nach Ausschwitz geführt, doch nie auf Deutsch.
"In Israel haben sie und ihre Familie uns so herzlich aufgenommen. Ihre Tochter Daniela hatte uns zum Schabbat essen zu sich und ihrer Familie eingeladen. Grete strahlt so viel Lebensfreude und Stärke aus, trotz der ganzen Unmenschlichkeiten, die ihr und ihrer Familie in Slowakei und Deutschland widerfahren sind. Es war so überwältigend uns auf unserer beider Muttersprache Slowakisch zu unterhalten. Ich hatte Angst und Respekt davor, sie zu fragen, was Heimat für sie bedeutet. Heimat ist für sie Israel, dort wo sie ihre Familie gegründet hat und diese jetzt lebt. Das hat mich sehr berührt."
Stela Vitálošová, Teilnehmerin des Projekts (zum Zeitpunkt des Interviews 17 Jahre alt)
Das Interview-Projekt wurde von der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft (EVZ) gefördert.
Eine DVD mit der Aufzeichnung des Gespräches kann für den Schulunterricht kostenlos bestellt werden unter info@kinder-vom-bullenhuser-damm.de